Hallo ihr Lieben,
für mich ist der Bereich Elternschaft neu in meinem Leben. Ich bin in einer Frage ziemlich verunsichert, hoffe auf Eurem Rat und habe das Bedürfnis nach „neutralen“ Meinungen.
Folgende Rahmensituation: Ich bin nun seit einem gutem Jahr mit meinem Freund zusammen. Er hat eine 10jährige Tochter. Bisher war das nie ein Problem, die Tochter wohnt bei ihrer Mutter und wenn wir beide (Tochter-ich) uns gesehen haben war es immer total gut. Nun sind mein Freund und ich vor 2 Wochen zusammen gezogen.
Das Problem: Mein Freund schläft bei Besuch der Tochter mit ihr im Bett und ich muss ausweichen. Er hatte mich bereits vor unserem Zusammenziehen darüber informiert. Ich fand’s nicht toll, aber mir war nicht klar, dass es sich so anfühlt, wie es sich anfühlt. Als ich 2 Nächte alleine im Bett lag (wir haben extra dafür schon 2 Schlafzimmer eingerichtet), habe ich einfach gemerkt, dass das für mich nicht geht. Ich brauche die abendliche Zweisamkeit, ihn hinter mir stehend, nahe, auch und vielleicht gerade dann, wenn seine Tochter da ist. Dann gibt es den Tag über viele Situationen, die mich verunsichert haben, die ich gerne mit ihm besprechen will. Das sonst so wichtige zweisame Wochenende (wir sehen uns sonst nicht viel) fällt aus, und wir haben gar keine Möglichkeit uns über unser Leben/unsere Gefühle auszutauschen.
Nicht falsch verstehen: Seine Tochter und ich mögen uns wirklich. Und ich mag auch, wenn sie da ist. Weil sie Leben mitbringt und einfach ein sehr cooles Kind ist. Aber trotzdem: es ist für mich anstrengend, denn ich bin einfach noch angespannt. Ich habe versucht das anzusprechen. Und das erste Mal in unserer Beziehung habe ich nun das Gefühl, dass wir vor einem Konflikt stehen, den wir nicht lösen können. Für ihn ist das zusammen mit der Tochter schlafen total heilig, er habe so viel von ihrer Kindheit verpasst und darum sei die Nähe ihm so wichtig. Er sieht mich da gar nicht. Er sieht nicht, dass wir jetzt zu dritt ein Team bilden müssen und sich darum auch einfach was zwischen den beiden ändern muss. Nicht auf der emotionalen Ebene. Das soll es nicht. Und darf es nicht. Aber ich habe wirklich das Gefühl, es fällt ihm schwer seine Tochter, wenn sie schon mal da ist, auch noch zu teilen.
Was meint ihr? Wie viel Raum darf ein Kind der Partnerschaft „nehmen“? Ich fühle mich schlecht, weil ich so fühle wie ich fühle. Und weil ich auch merke, dass ich nun eigentlich gar keine Lust habe, dass die Tochter uns besucht (sie war jetzt 2 von 2 Wochenende, die wir in der Wohnung wohnen da). Das entspricht nicht meinen Ansprüchen an mich, ich möchte mich auch freuen können, wenn sie kommt.
Danke für Eure Kommentare. Ich bin schwer verunsichert.