Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass sich Lese- bzw. Vorleseerfahrungen bei Babys und sogar bereits bei Ungeborenen positiv auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns auswirken. Auf der Grundlage dieser Erkenntnis begannen die vier Hauptkliniken des Kinderkrankenhauses Montreal (Universitätsklinik McGill) im Jahr 2007 in Zusammenarbeit mit dem „Centre d`alphabétisation du Québec“ (Alphabetisierungszentrum Québéc) die Leseförderung in die Gesundheitsfürsorge zu integrieren. Allen Säuglinge und Kinder bis zum Alter von 5 Jahren wird ein Buch in ihrer Muttersprache geschenkt und die Eltern erhalten dazu eine Leseanleitung und Hinweise zur Bedeutung der Leseförderung für die kindliche Entwicklung. Zusätzlich stufen Fachkräfte die Affinität zum Lesen der einzelnen Familien ein und verweisen sie gegebenenfalls an Alphabetisierungs- oder Leseförderungseinrichtungen. In einer „Lese-Ecke“ im Wartezimmer der Ambulanz lesen ehrenamtliche Mitarbeiter den Kindern vor – zum einen, um den Kindern die Wartezeit zu verkürzen und zum anderen, um die Eltern zum Nachahmen anzuregen. Der „BiblioExpress“ versorgt Kinder, die in einer der Kliniken stationär behandelt werden, mit Büchern, die sie anschließend mit nach Hause nehmen dürfen. Außerdem wird Familien und Krankenhausangestellten die Bedeutung des Lesens im Rahmen eines jährlich stattfindenden Familien-Lese-Tags („Journée d`alphabétisation familiale“) vermittelt.
[Weiterlesen...]
Information:
In diesem Forum gehen direkte Antworten auf Nachrichten
meist ungelesen unter. Am besten Sie erstellen ein eigenes
Thema in einem unserer passenden Foren, wenn Sie über
diese Nachricht diskutieren möchten.