Thema: Welche Konsequenzen sollte ich anweden?

Hallo

Mein Sohn gerade 15 geworden und in der 9. Klasse auf dem Gymnasium. Steht seit der 7. Kl. mit Mathematik auf dem Kriegsfuß. Während die anderen Noten sich im norm. Rahmen befinden ist dieses verhaßte Fach seit dem 1/2 Jahreszeugnis bei einer satten 5. Wir haben ihm daraufhin den Internetzugang nur beschränkt nutzen lassen (mit Zeitfenster). Haben uns außerdem dazu geeinig, dass er tut was er tun kann und nicht nur dass, was er muss(sprich Hausaufgaben). Der Freund unserer Tochter macht dieses Jahr sein Abi und hat Mathe Leistungskurs, hat sich seiner angenommen und versucht ihn auf Vordermann zu bringen. Ich vermute, er nimmt die Tipps und Ratschläge nicht an, bzw. setzt sie nicht um.
Er reagiert recht aggressiv, wenn wir ihn mit mögllichen Konsequenzen kommen. Er wird dann laut und versucht der Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen.
Mein Gedanke an der ganzen Sache ist, dass er ein gewaltiges Defizit mit in die Oberstufe schleppt.
Auch wenn er behauptet, auch mit "einer" 5, durch die Schule zu kommen, bereitet es mir Bauchschmerzen. Als er sich bewusst für´s Gymnasium damals entschied, haben wir ihm auch immer wieder gesagt, er müsse etwas dafür tun, denn für ihn kam die Realschule nicht in Frage. Und hätten wir ihn damals gegen seinen Willen dazu genötigt, hätte er sicherlich von Anfang an auf Stur gestellt.
Er könnte definitiv mehr leisten, als er es im Moment macht. Dann würde er gerne den Sportverein wechseln, weil im anderen Verein sein Freund spielt und sie so auch wieder mehr miteinander vereinstechnisch an Wettkämpfen teilnehmen.
Ich tu mich schwer, ihm diesen Vertrag zu unterschreiben, obwohl ich Sport für sehr wichtig halte. Außerdem kann ich ihm auch in der heutigen Zeit schlecht 100% den Rechner verbieten, wg. evtl. Referaten würde ich ihm erlauben ihn zu benutzen.
Meine Überlegung geht in die Richtung, sollte er die 5 in Mathe halten, ihn die 9. Klasse wiederholen zu lassen. Das wiederum würde ihm gar nicht schmecken, denn sein o. g. Freund wechstelt nach den großen Ferien auf seine Schule und käme in seine Jahrgangsstufe. Weiter geht mein Gedanke ihn in die 9. Kl. auf die Realschule zu stecken, dann wären wieder alle Türen für ihn offen.

Hat jemand eine Idee?


LG
Tanja

Hi Tanja,

Mathe hatte ich im Abschlußzeugnis auch eine 5, später hatte ich in der Berufsschule eine 2.
Mir lag das ganze Formelzeugs und abstrakte Rechnen einfach nicht, der Lehrer machte auch gerne Witze auf meine Kosten
und konnte mich nicht motivieren.
Es kommt auf das Thema an und auch den, der's Dir beibringt.
Vielleicht hätte ich an Deiner Stelle auch mit Sportverein bzw. Rechnerverbot reagiert, aber eigentlich hat das ja nix mit der schlechten Mathenote zu tun - oder?
Vielleicht mag er auch nicht mit dem Freund Deiner Tochter lernen, weil es (oder der Freund) ihm gegen den Strich geht.
Ich würde vielleicht nochmal Ausschau halten nach einem Ansprechpartner in Mathe, von dem Du glaubst, der unparteiisch und gut mit ihm Mathe üben könnte, ohne ihn zu überfordern, sprich, jemand, der ihn motivieren kann und der ihn vielleicht auch nicht damit aufzieht, was eben noch nicht kann.
Alles Gute, Tina

Ich denke, dass du mit Bestrafungen nicht weiter kommst, denn er ist wahrscheinlich selbst frustriert darüber und blockt schon ab. Versuch es mit positiver Motivation. Stell ihm Dinge in Aussicht die er gerne möchte für eine 4 im nächsten Mathe Test. Setze die Latte nicht zu hoch an. Und wenn er die 4 geschafft hat, biete ihm wieder etwas an für eine 3 im nächsten Test.

Zuckerbrot statt Peitsche ist meist erfolgreicher

Michael

Hallo
Vielen Dank für Eure Antworten. Starbug- Allerdings kommt er mit einer 4 (denn er schreibt nur noch eine Arbeit und keinen Test) von der 5 nicht runter.
Henbjö, ich gebe dir vollkommen Recht, was die Thematik in Mathematik angeht. Ich finde auch hier sollten die weiterführenden Schulen zweierlei Mathekurse anbieten. A) die diese Mathematik fürs Studium benötigen und B) die Mathematik, die im Alltag anwendbar ist (Bruch, Zinsrechnen, Prozentrechnen, Dreisatz usw.)
In England benötigt man Mathe nicht fürs Abi. Warum also quält man die Kinder, die mit Zahlen nichts im Sinn haben.

Aber unser Situation entspannt sich etwas. Er wirkt im Moment etwas ausgeglichener.
Ich warte mal ab und biete ihm mochmal die Nachhilfegruppe an.

Bis dann

Tanja

Hallo Tanja,

Deine Problematik kann ich gut verstehen. Gerade in dem Alter mit 15 haben Jugendliche auch oft nicht genug Motivation. Da gibt es so viel Spannenderes als für ein Fach zu lernen, dass man sowieso nicht mag. Dein Sohn denkt sich wahrscheinlich: Ich werde sowieso kein Mathelehrer, also warum soll ich mich anstrengen? Als ich selbst noch zur Schule ging, hatte ich im Gymnasium auch Riesenprobleme mit Mathe. Das lag auch viel daran, wie es vermittelt wurde. Mir half ein Wechsel in eine Realschule, die Lehrer konnten den Stoff viel verständlicher erläutern und so verlor das Fach auch ein wenig von seinem Schrecken und ich verbesserte mich deutlich. Ein Wechsel in eine andere Schule sollte jedoch vorher gut überlegt werden. Denn nicht immer, muss sich dadurch die Note verbessern. Das Umfeld spielt eine Rolle, also wie motiviert die Schüler in einer Schule lernen, die Art der Vermittlung und auch die eigene Einstellung.

Es wäre gut, wenn Du mal nachhorchst, ob die "Nachhilfe" bei dem Freund deiner Tochter verständlich für deinen Sohn rüberkommt. Oder ob es für ihn genauso kompliziert klingt wie in der Schule.

Es ist zwar schon wichtig, Konsequenzen zu ziehen, wenn ein Kind nicht lernen will, aber für noch viel wichtiger halte ich Motivation zu schaffen. Ganz einfach aus dem Grund, weil Verbote Druck machen und Druck meist noch mehr Widerstand schafft (wie Du selbst schon sagst "Agressionen"). Gibt es irgend einen Wunsch, den Dein Sohn hat, der sich vielleicht mit einer guten Leistung verbinden lässt?
Wie schätzt Du Dein Kind allgemein ein, ist er motiviert, also liegt es nur an dem einen Fach?

Du könntest ihm zum Beispiel auch versuchen deutlich zu machen, dass jedes Hindernis, dass man überwindet, einen stärker macht. Die Dinge, die einem sowieso liegen sind keine echte Herausforderung. Aber wenn man etwas schafft, für das man sich nicht stark genug fühlte, spürt man, dass man alles schaffen kann. Vielleicht wäre einHindernisparcours eine kleine Anregung?

Ich hoffe, Du kannst aus den Ideen etwas für Dich rausziehen. Immer, wenn ein Weg nicht funktioniert, gibt es die Möglichkeit, einen anderen auszuprobieren

Liebe Grüße
Elly

Hallo

Also, am Do. war Elternsprechtag. Der Mathelehrer sieht ein kl. Aufwärtstrend. Die Französisch Lehrerin, hat ihm mündl. Eine 4-5 gegeben. Er war mächtig wütend darüber. Beim Gespräch am Do. erläuterten wir ihm, er hätte ein sehr schwache 4, die er mit allen Mitteln halten muss, um das Jahr zu überstehen, sonst hätte er diese verhaßte Sprache noch ein Jahr am Hals, was er unter keinem Umstand möchte.
Es besteht also Hoffnung, dass er endlich erkennt, - Konsequenzen sind keine Strafen sonder vor allem Chancen, die man nutzen sollte.

Bis dann

Tanja

Hallo Tanja,

vielleicht findest Du hier noch den ein oder anderen Tip. Es gibt viele Infos zum Umgang mit Kindern in der Trotzphase und wie man mit Schulproblemen umgehen kann.

((fuer URL bitte einloggen))

Ich wünsche Euch viel Erfolg mit Eurem Sohnemann
Lg Elly

Hallo

Ich glaube unsere Krise ist sogut wie überstanden. Nach dem letzten Elternsprechtag, auf dem die Französischlehrerin meinem Sohn sagte, wenn er sich nicht am Riehmen reist, bekommt er evtl. noch ne 5 in Franze und er muss wiederholen und kann dieses Fach nicht wie gewünscht in der 10 abwählen, sondern durchlebt ein zweites Mal die 9.
So jetzt haben wir Ferien, er hat sich zusammengerissen die 5 in Mathe ist zu einer 4 geworden und in Franze hat er sage und schreibe noch ne 3 minus, minus, minus bekommen. Und mit dem Gesamtdurchschnitt von 2,8 können wir sehr gut leben. Auf jedenfall ist es entspannter.

LG
Tanja